Wir brauchen Wasser – warum und wie viel?
Wasser ist Leben. Wasser ist nicht nur lebensnotwendig, sondern ohne Wasser gäbe es auch kein Leben. Alles Leben ist ursprünglich im Wasser entstanden. Doch, warum und wie viel Wasser brauchen wir eigentlich?
Der Anteil des Wassers der Erde liegt bei ca. 80%. Ebenso bestehen wir Menschen zu ca. 70% bis 80% aus Wasser. Selbst die sehr festen Strukturen wie Kochen bestehen noch zu ca. 22% aus Wasser, Blutplasma zu 90% bis 95%, mageres Muskelgewebe zu 75%, und Fettgewebe zu 25% aus Wasser.
Nur drei Tage lang können wir ohne die Aufnahme von Wasser überleben.
Wasser als Basis der Körperflüssigkeiten spielt eine absolut entscheidende Rolle für das Leben und funktionieren des Körpers. Nährstoffe, ebenso Sauerstoff, Hormone, Botenstoffe, u.v.m. werden damit transportiert. Auch das Abtransportieren von Kohlendioxid aus der Atmung, von Stoffwechselendprodukten und Abfall – und Schadstoffen geschieht nur mithilfe von Wasser. Das sind zum Beispiel Abbauprodukte durch die Verstoffwechselung der Nahrung, aber auch aus dem ständigen Umbau der Zellen und der Gewebe. Wasser ist beispielsweise entscheidend für die Regulation der Körpertemperatur, hält die Gewebe und die Haut straff und bildet die Grundlage für die Gelenkflüssigkeiten. Wenn man sich bewusst macht, dass täglich ca. 10 Liter allein an Verdauungssäften im Verdauungstrakt abgegeben und wieder ins Blut aufgenommen werden, wird die Bedeutung des Wassers noch einleuchtender.
Wasser speichert auch Informationen und spielt eine entscheidende Rolle dabei, Signale weiterzugeben. Wasser ist in Wahrheit ein Vermittler, ohne den nichts in der Schöpfung funktionieren würde.
Waschen Sie auch Wäsche mit schmutzigem Wasser?
Das Wasser in unserem Körper muss ständig ausgetauscht werden. Es wird quasi verbraucht für die genannten Funktionen, aber auch über Nieren, Darm und Haut ausgeschieden. Im Körper bindet es die Stoffe, die ausgeschieden werden müssen. Nur wenn immer frisches und reines Wasser zur Verfügung steht, funktioniert die Ausscheidung optimal. Andernfalls wird auch bereits verwendetes und verunreinigtes Wasser im Körper eingespeichert, um zu gewährleisten, dass er nicht austrocknet und um die nötigsten Funktionen aufrecht zu halten.
Wie viel Wasser benötigen wir?
Viele Menschen nehmen ständig zu wenig frisches und reines Wasser zu sich, wodurch sich nicht nur Schlacken im Körper ablagern können, sondern möglicherweise auch Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung und Rückenschmerzen auftreten. Langfristig kann auch die Entstehung von Nierensteinen resultieren. Wie bereits erwähnt, ist der ständige Austausch von Wassers essentiell für die Aufrechterhaltung der optimale körperlichen Funktionen und somit der Gesundheit. Eine Aussage eines Urologen beispielsweise, dass sein Wartezimmer leer wäre, wenn all diese Menschen ausreichend Wasser trinken würden, verdeutlicht dies.
Für die richtige Menge der täglichen Wasseraufnahme gibt es offizielle Werte, meiner Erfahrung nach auch der Realität sehr Nahe kommen. Auch, wenn von einzelnen Menschen immer wieder gerne Diskussionen dazu geführt und die Bedeutung infrage gestellt wird. Die Richtlinien nach DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) sind folgende:
- Säuglinge: 120 -180 ml pro kg Körpergewicht
- Kinder: 70 – 120 ml pro kg Körpergewicht
- Erwachsene: 20 – 45 ml pro kg Körpergewicht, das sind durchschnittlich 1,5 l pro 50 kg Körpergewicht
Darunter fällt Wasser aus der Nahrung und in Form von Getränken, wobei der Großteil der Aufnahme über das Trinken stattfinden sollte. Dazu gehören keine Säfte, Kaffee, Genussmittel und sonstige andere Getränke. Hier ist reines Wasser nötig, denn nur das kann direkt und uneingeschränkt für die Funktionen des Körpers verwendet werden.
Die tatsächlich benötigte Menge hängt allerdings noch von anderen Faktoren ab, die individuell berücksichtigt werden müssen:
Faktoren, die die tägliche Trinkmenge beeinflussen
- Klima/Temperatur
- körperlicher Aktivität
- Schwitzen
- Krankheiten, z. B. Fieber, Erbrechen und Durchfall
- gesteigerte Menge bei Schwangerschaft
- Art und Menge der Nahrung: Z. B. aufgrund der unterschiedlichen Menge der anfallenden Stoffwechselendprodukte wie Harnsäure bei der Eiweißverstoffwechselung, aber auch andere Faktoren wie der Salzgehalt der Nahrungsmittel
Die Wassermenge sollte möglichst gleichmäßig über den Tag verteilt aufgenommen werden. Großen Mengen auf einmal beanspruchen und überfordern eventuell die Nieren zu sehr. Längere Trinkpausen vermindern das optimale Ablaufen der Stoffwechselprozesse. Eine bekannte Empfehlung lautet: pro Stunde ein Glas Wasser trinken.
Relativ häufig verbreitet ist die Meinungen, dass durch das vermehrte Trinken zu viele Mineralstoffe aus dem Körper ausgeschwemmt würden. Dies ist in zweierlei Hinsicht ein Irrtum. Zum einen entstehen in unserer Gesellschaft bei den meisten zu viele Säuren im Körper, wodurch die bekannte Übersäuerung entstehen kann.
Darum werden durch das Wasser in erster Linie Säuren ausgeschieden, was eine äußerst wichtiger Funktion darstellt. Mineralstoffe hingegen sind bei den wenigsten in solchen Mengen übrig und überflüssig, sodass diese überhaupt ausgeschieden werden könnten und würden. Zum anderen scheidet der Körper keine Mineralstoffe aus, die er noch braucht, sondern er würde sie sofort aufgenommen und verwenden! Über das System der Nieren werden wichtige und noch brauchbare Substanzen gefiltert und wieder zurück in den Körper aufgenommen. Ein Ausscheiden von Mineralstoffen geschieht daher nur, wenn der Körper mehr als genug davon hat. Aber in diesem Fall würde es auch kein Problem darstellen. Der Körper nutzt das Wasser in erster Linie zum Ausscheiden von Säuren und unbrauchbaren sowie schädlichen Stoffen aus Nahrung und Stoffwechsel.
Durst kann man lernen
Durst ist eine Sache der Gewohnheit. Viele Menschen rechtfertigen ihr ungünstiges Trinkverhalten mit der Aussage, dass sie keinen Durst haben. Aber wichtig zu wissen ist, dass der Körper sich anpasst. Wenn wir ihm über längere Zeit hinweg zu wenig Wasser zuführen, werden die Körperfunktionen der geringen Menge angepasst. Somit kommt er auch mit dieser geringen Menge aus, indem er sich nur noch auf die nötigsten und überlebenswichtigen Funktionen konzentriert.
Das stellt jedoch keinesfalls einen guten Zustand, sondern eine Überlebensstrategie dar! Wenn das Signal Durst immer wieder überhört oder ignoriert wurde, lernt er, dass er nicht mehr Wasser bekommen wird, denn es scheint für den Körper eine Dürreperiode zu geben, die er überleben muss. Die Funktionen werden angepasst, sodass weniger Wasser verbraucht wird, und so geht das Durstgefühl zurück.
Als Übergangs – und Umlernphase ist es daher sehr sinnvoll, auch ohne das Gefühl von Durst bewusst die empfohlene Menge zu trinken. Nach kurzer Zeit wird ein gesundes Durstgefühl wieder vorhanden sein, und man wird an das regelmäßige Glas Wasser nicht mehr bewusst denken müssen. Menschen, die ihre Trinkmenge erhöht haben, berichten auch erstaunt, dass sie wider Erwarten auch nicht öfter wasserlassen müssen. Ein Zeichen, wie dringend der Körper die größere Menge an Flüssigkeit brauchte.
Wenn wir Durst haben, sollten auf keinen Fall Säfte, Kaffee, Alkohol oder anderen Getränke in dieser Art getrunken werden. Das stellt die zweite mögliche Sünde neben dem Ignorieren des Durstgefühls dar. Auch Tee ist nicht optimal zum Durst löschen geeignet. Tees sind Pflanzen mit bestimmten gesundheitlichen oder medizinischen Wirkungen und sollten als Ergänzung zu Wasser verwendet werden.
Anzeichen von Dehydration – wenn Wasser fehlt
Wenn wir über längere Zeit zu wenig Wasser aufgenommen, hat dies zuerst unangenehme Symptome zur Folge. Später können möglicherweise gesundheitliche Beeinträchtigungen auftreten.
Der Körper teilt sich die vorhandene Menge des Wassers so ein, dass als Erstes nur die lebenswichtigen Funktionen aufrechterhalten bleiben, alles andere wird zurückgestellt und bleibt in Wartehaltung auf besser versorgte Zeiten. Aber selbst schon bei einem Flüssigkeitsverlust von 1 % des Körpergewichtes sinkt die Leistungsfähigkeit. Das kann zum Beispiel schnell bei sportlichen Aktivitäten eintreten. Aber auch die geistige Leistung wird durch Wassermangel gemindert.
Anzeichen können Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Erschöpfung und Kopfschmerzen sein, aber auch Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Übersäuerung, und später dann hoher Blutdruck, zu hohe Cholesterinwerte, Hautprobleme, Gewichtszunahme durch Einlagerung von Schlacken, vorzeitige Hautalterung, Nierensteine usw.
Übrigens: Durstgefühl kann leicht mit Hunger verwechselt werden!
Die Qualität des Wassers – was ist gut?
Reines, stilles Wasser ohne Kohlensäure. Am besten Leitungswasser, wenn es aus Flaschen verwendet werden soll, dann nur aus Glasflaschen. Das Leitungswasser sollte mit guten Wasserfiltern aufbereitet werden, die nicht die Mineralstoffe herausfiltern. Es ist sinnvoll, den pH-Wert zu testen. Wasser ist an sich normalerweise neutral, d. h. hat einen pH-Wert von 7, es sollte in jedem Fall nicht sauer sein.
Leider haben wir unsere Erde und damit auch unser Wasser vergiftet. Es gibt wohl kaum noch wirklich sauberes, schadstofffreies Wasser, wenn überhaupt. Das ist eine Tatsache, der wir uns stellen müssen. Wir selbst sind dafür verantwortlich. Neben Chemikalien und Rückständen aus der Landwirtschaft finden sich inzwischen auch Medikamentenrückstände und selbst nicht abbaubare Zusatzstoffe aus der Nahrung in unserem Wasser. Und dies auch, teils gerade in abgepacktem Wasser aus Flaschen. Plastikflaschen sind am wenigsten zu empfehlen, da sie darüberhinaus noch mit Weichmachern und Bisphenol A belastet sind. Abgepacktes Wasser muss außerdem auch behandelt werden, damit es lang haltbar ist. In der Regel wird dabei der Sauerstoff entzogen, sodass bei hohem Konsum aufgrund der Osmose den Körperzellen Sauerstoff entzogen wird.
Es gibt des Weiteren inzwischen zahlreiche Angebote an verschiedensten Möglichkeiten zur Wasseraufbereitung, mit denen man die Qualität des Trinkwassers noch erhöhen und verbessern kann.